Angelstellen im Frühjahr

Angelstellen im Frühjahr

Die Temperaturen steigen, das Wasser wird wärmer, aber wo sind die Fische? Wo sind die richtigen Angelstellen im Frühjahr? Diese Fragen stellt man sich immer wieder im Frühjahr. Im Sommer und Herbst ist es meist recht einfach. Krautfelder, versunkene Bäume, Schilfkanten, Fischschwärme und steil abfallende Kanten sind immer wieder gute Stellen um den einen oder anderen Raubfisch zu finden. Doch im Frühjahr ist es etwas schwieriger die richtige Angelstelle zu finden, da die Fische sich auf das Laichgeschäft vorbereiten, oder sogar mitten drin stecken. Heute möchte ich euch mal zeigen, wo man mit Fisch rechnen kann.

Uferzonen

Die meisten Uferzonen sind oft recht flach. Hier erwärmt sich das Wasser sehr schnell, die Fische werden somit agiler und beißfreudiger. Gerade die ersten warmen Tage sind sehr vielversprechend. In Kanälen stehen die Fische oft direkt über den Steinpackungen, oft sogar im nur knietiefen Wasser. In Seen sind es oft die flachen Bereiche, wo der Grund dunkel ist, die die Fische magisch anziehen. Die dunkle Farbe des Grundes bewirkt eine stärkere Erwärmung des Wassers als in anderen Bereichen mit hellerem Grund. Man kennt es ja aus dem Sommer. Schwarze Kleidung heizt sich sehr schnell, sehr stark auf. So ist es auch mit dem dunklen Gewässergrund, wenn dann noch die ersten Krauttriebe aus dem Boden wachsen, dann sind an diesen Uferregionen immer mit ein paar schönen Fischen zu rechnen. Doch welche Köder sollte man an diesen Stellen verwenden?


Ich benutze hier sehr gerne Gummifische, die man am No-Sinker-Rig fischen kann. Der Gummifisch wird nur mit einem Offsethaken und einem Nailsinker versehen. Somit lassen sich die Gummifische noch auf ordentliche Weiten befördern. Der Offsethaken verhindert ein verhaken des Köders am Gewässergrund und somit den Verlust des Köders. Den Köder hole ich einfach ganz langsam ein. Ab und an Mal einen Spinnstop und das war es auch schon. Auch Popper und Pencilbaits bringen immer wieder gute Bisse.

Versunkene Bäume

Weitere gute Angelstellen im Frühjahr sind versunkene Bäume. Sie bieten den Barschen speziell im Frühjahr einen hervorragenden Unterschlupf. Hier können sie ungestört laichen. Somit sind versunkene Bäume immer ein Anlaufpunkt für uns Angler. Die Fische stehen oft mitten im Unterholz. Hier können nur Köder fangen, die ohne hängen zu bleiben angeboten werden können. Gummifische und Krebsimitate am No-Sinker-Rig sowie Rubberjigs sind Köder, die ich an diesen Stellen am liebsten fische. Rubberjigs sind Köder, die am Kopfbereich viele dünne Silikonfäden und vor dem Haken einen Krautschutz haben. Aber auch mit dem Texas-Rig, wo man das Bulletweight auf der Schnur fixieren sollte, damit sich das Blei, bzw. der Köder nicht um einen Ast wickeln kann, kann man natürlich Fische fangen.

Unterspülte Ufer

In vielen kleinen Kanälen, wo das Ufer steil abfällt, sind die Ufer unterspült. Hier sind immer wieder heruntergefallene Äste, Kraut und manchmal auch Uferbefestigungen aus Holz vorzufinden. Das sind ideale Laichplätze für Barsch, Zander und Hecht. Kurz vor und kurz nach der Laichzeit sind die Fische oft sehr beißwillig und aggressiv. Das macht sie ebenfalls zu lohnenswerten Angelstellen im Frühjahr. Hier gilt, alle Köder die nicht hängen bleiben können und/oder langsam absinken sind hier Trumpf. Wackywürmer, Softjerks, leichte Texasrigs, Krebsimitate mit Swimback-Action und Suspender Wobbler fangen hier besonders gut.


Die Wackywürmer sollte man am besten mit sehr leichten Gewichten versehen, damit sie gaaaaaanz langsam absinken. Die meisten Bisse werden höchstwahrscheinlich in der Absinkphase kommen. Also Augen auf! Schnur immer beobachten! Beim geringsten Zucken in der Schnur heißt es „Anschlagen!“. Die Softjerks und Wobbler fangen am besten, wenn man sie sehr aggressiv twitcht und dann eine längere Pause einlegt. Oft kommen die Bisse, beim wieder beschleunigen. Die Krebsimitate segeln gekonnt unter die Böschung und verführen hier die Fische. Einfach ein geniales Angeln. Diese Köder muss man nach dem Einwerfen langsam an schlaffer Schnur absinken lassen. Der Köder nimmt sich die Schnur, die er braucht. Also immer genügend Schnur nachgeben. Danach liegen lassen. Langsam zu sich heran zuppeln und dann wieder an schlaffer Schnur zum Grund sinken lassen. Die Bisse kommen oft brachial, doch man spürt sie nicht in der Rute. Nur die Schnur zuckt! Also auch hier Augen auf!

Schilfkanten

Hier stehen im Frühjahr immer Fische. Oft direkt zwischen den Halmen. Durch das Wachsen der grünen Triebe wird hier Photosynthese betrieben und Sauerstoff entsteht. Außerdem bieten die Halme den übrig gebliebenen Jungfischen aus dem letzten Jahr Versteckmöglichkeiten. Das es sich bei den Schilfkanten in der Regel um flachere Bereiche handelt erwärmt sich hier das Wasser meist schneller als in anderen Bereichen des Gewässers. Das die Schilfhalme auch Laichplätze sind brauche ich ja wohl nicht zu erwähnen. Doch was für Köder kann man hier anbieten, ohne ständig Abrisse in kauf zu nehmen?


Softjerks, Gummifische und Krebsimitate sind hier absolute Fischbringer. Alle Köder sollte man offset anködern, damit sich der Haken nicht in den Halmen verhaken kann. Die Gummifische sollte man einfach straight einholen. Ab und an ein Spinnstop kann wahre Wunder bewirken. Die Softjerks kann man ruhig aggressiv twitchen. Die Krebsimitate einfach wie bei den unter spülten Ufer führen. Kleine Jerks mit einer Länge von 7-10cm länge und auch flach laufende Wobbler sollte man immer mit dabei haben. Parallel zur Schilfkante geführt verführen auch die Köder immer wieder viele Fische.

Häfen

In Häfen ziehen sich immer einige Fische zurück. Gerade im frühen Frühjahr sind diese jedoch recht inaktiv. Also müssen wir sie nerven. Dropshotten ist jetzt das Zauberwort um an diesen Angelstellen Erfolg zu haben! Langsames heranzupfen und sekundenlanges Stehenlassen des Köders sind jetzt die Schlüssel zum Erfolg. Einfach an den Stegen entlang und schon ist man auf der sicheren Seite. Hier suchen viele kleine Fischchen Schutz und die Raubfische verstecken sich gerne hinter den Stangen.


Wem das Dropshotten jedoch zu langweilig ist, kann auch mit kleinen Suspender Wobblern zum Erfolg kommen. Erst den Wobbler mit ein bis zwei Kurbelumdrehungen auf Tiefe bringen und dann twitchen. Das twitchen sollte hier allerdings recht langsam vonstattengehen und auch die Pausen zwischen den einzelnen Twitches kann ruhig mal bis zu 10 Sekunden betragen. Oft kommen die Bisse beim wieder beschleunigen. Bei der Köderwahl sollte man immer auf Köder zurückgreifen, die ein natürliches Äußeres besitzen. Gerade die großen und alten Fische sind sehr skeptisch. Farben wie ein dunkles Braun (Motoröl), silbrig glänzend, Schwarz mit ein paar goldenen Partikeln und dunkle Grüntöne fangen oft die dicksten Fische.

Ich hoffe ich konnte damit einen kurzen Überblick geben welche Angelstellen man sich im Frühjahr mal genauer anschauen sollte.

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